Chronik des Musikverein Menzenschwand 1876 e.V.

(dargestellt von Aktivmitglied Michael Ehlert)

"Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme"

- Zitat von Thomas Morus (1478-1535) -



Wichtige Vereinsangelegenheiten wurden einer gemeinsamen Beratung unterzogen und nötigenfalls allen aktiven Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt. Die Dienstzeit der Vorstandsmitglieder dauerte jeweils ein Jahr, ihre Wahl erfolgte durch die aktiven Mitglieder in geheimer Wahl. Im Allgemeinen war zweimal wöchentlich je zwei Stunden Probe. Jeden Monat, so schrieben es die gestrengen Satzungen vor, hatte die Musik eine „öffentliche Produktion“ zu geben. Wer in einer Probe ohne Entschuldigung fehlte, hatte eine Strafe von 20 Pfennig zu bezahlen; das Fehlen bei einem Konzert kostete sogar 50 Pfennige.

Wer mehr als 10 Minuten zu spät kam, musste die Hälfte der vorgenannten Strafgelder in die Vereinskasse bezahlen. Aktive Mitglieder mussten eine Aufnahmegebühr von 5 Mark entrichten, der Jahresbeitrag für passive Mitglieder betrug 6 Mark pro Jahr. Die aktiven Mitglieder hafteten für die ihnen überlassenen Instrumente; Beschädigungen mussten aus eigener Tasche bezahlt werden. Aus den Einnahmen, die samt und sonders in die Vereinskasse flossen, wurden die Instrumente und Musikalien angeschafft und auch der Dirigent bezahlt.

Leider fielen die ersten Protokollaufzeichnungen des Vereins einem Totalbrand des Hauses von Erwin Maier im Jahr 1947 zu Opfer. Nachforschungen in den Protokollbüchern der Freiwilligen Feuerwehr Menzenschwand, dem Gemeindearchiv, und Forschungen des Chronisten für die „Orts“-Chronik Menzenschwand brachten einiges wieder zu Tage. Die Statuten des Jahres 1876 sind von den Gründungsmitgliedern Peter Kaiser, Benedikt Kaiser, Reinhard Maier, Eduard Kaiser und Viktor Spitz unterschrieben.

Reinhard SchäferGründungs-Vorsitzender wurde Reinhard Schäfer, der damalige Schullehrer im Hinterdorf. Erster Dirigent wurde Daniel Köpfer aus Todtmoos. Mit ihm wurde am Gründungstag ebenfalls ein Vertrag abgeschlossen, in dem es heißt: „Nachdem Daniel Köpfer zum Dirigenten des Vereins gewählt worden ist, verspricht derselbe, die aktiven Mitglieder in den verschiedenen Instrumenten zu unterrichten, täglich eine Probe zu halten, Produktionen und öffentliche Aufführungen zu leiten und den Verein durch fortschreitenden Erwerb musikalischer Kenntnisse und Fähigkeiten zu erhalten.

Die in fortschreitender Schwere nötigen Musikstücke hat der Dirigent selbst zu schreiben oder zu stellen. Für diese Mühen erhält Daniel Köpfer von dem Musikverein freie Verköstigung und wöchentlich drei Mark Lohn.“

Am 11. Dezember 1881 übernahm Bernhard Schlachter aus Schmalenberg das Amt des Dirigenten. Als Entlohnung erhielt er 50 Mark pro Jahr, freie Logis und eine Anstellung in der damaligen Holzwarenfabrik Emil Maier. Ferner sollten ihm alle Einnahmen aus Konzerten und Produktionen zufließen. Dafür hatte er für alles zu sorgen, „was zur Erlernung der Musik notwendig ist.“

Eduard DilgerMit Eduard Dilger (1906 Gründungsdirigent des MV Bernau-Außertal), erhielt der Verein 1886 bereits seinen dritten Dirigenten. Aus seinem Vertrag entnehmen wir: „In den Proben dürfen keine Dummheiten, Zänkereien usw. verübt werden, oder, wie es schon vorkam, dass einige die Musik besser kennen wollen als der Vorstand.“ Wenn Tanzmusik gespielt wurde, erhielt jeder der Musikanten einen Taglohn von einer Mark, der Rest floss in die Musikkasse. Der Verein hatte damals 13 aktive Mitglieder: Wilhelm und Reinhold Maier, Oskar Beckert, Ludwig Spitz, Benedikt Kaiser, Eduard Kaiser, August

Waßmer, Viktor und Heinrich Spitz, Josef Ruch, Reinhard Maier, Heinrich und Engelhard Spitz.

Schon bald nach ihrer Gründung war die Kapelle in der Lage, die weltlichen und kirchlichen Feste des Jahres mitzugestalten. Deshalb entschloss sich der Gemeinderat auch, den Verein mit Mitteln aus der damaligen Winterhalter-Stiftung finanziell zu unterstützen. Bei seinem Tod am 8. Juli 1873 hinterließ der Fürstenmaler Franz Xaver Winterhalter seiner Heimatgemeinde Menzenschwand 50.000 Franken mit der Bestimmung: (...) “deren Zinsen jährlich zur Unterstützung der Jugend, die nützliche Handwerke, Künste oder Wissenschaften erlernen wollen, teils zur Unterstützung hilfsbedürftiger Armen“(...) verwendet werden sollten.

Franz X. WinterhalterBereits in den Jahren 1877 und 1878 erhielt der Musikverein jeweils 70 Mark aus dieser Stiftung, 1880 und 1881 gab es jeweils 100 Mark und 1887 wurden schließlich weitere 100 Mark genehmigt. Der Verein kaufte mit diesem Geld unter anderem in Freiburg ein Bombardon (Bass-Tuba) für 74,30 Mark.

Nachdem 1880 in Menzenschwand eine freiwillige Feuerwehr gegründet wurde, schlossen sich die Mitglieder des Musikvereins der Feuerwehr an, die ihrerseits Signalbläser zur Übermittlung der verschiedenen Einsatzbefehle benötigte. Als selbständige Gruppierung wurde neben dem „Feuerwehrdienst“ das Spiel und die Technik auf den Instrumenten geübt. Über diese Zusammenarbeit wurde in einer Aufsichtsratssitzung der Feuerwehr im April 1887 folgendes beschlossen: „50 Mark, die von der Winterhalterstiftung der Musik übergeben wurden, werden von Bürgermeister Peter Maier zurückbezahlt, dagegen Wilhelm Maier (dessen Sohn) ein Schuldschein für sein Instrument ausgestellt. Die Musik spielt fort, wie bisher, der Dirigent Eduard Dilger von Bernau wird beibehalten.“

Arnold Mayer

Der spätere Bürgermeister Arnold Mayer wurde zum Vorsitzenden und Josef Schwörer zum Stellvertreter der

„Musikgesellschaft“ ernannt. Beide übernahmen 1887 die Stelle unter der Bedingung, „daß strenger nach den Statuten verfahren werde“. Peter Kaiser wurde Kassierer und die Kasse unter Revision der Feuerwehrkasse gestellt; Eduard Kaiser wurde Schriftführer.

Älteste Aufnahme des Musikvereins Menzenschwand

16.05.1892: Hochzeit des Schneflers und Schachtelmachers Wilhelm Maier, der damals zu den aktiven Musikern zählte und von 1902-1911 Bürgermeister war, mit seiner Braut Theresia Baur vor dem Gasthaus zum Hirschen. Die Musiker, v.l.n.r.: Eduard Dilger (Dirigent), Benedikt Kaiser, Ludwig Spitz, unbekannt, Eduard Kapferer, Peter Kaiser, Eduard Spitz, Otto Spitz, Reinhard Maier, Engelhard Maier, Viktor Spitz, Eduard Kaiser

Unter den begabten Nachwuchsmusikern, die von Eduard Dilger ausgebildet wurden, fiel besonders der hochtalentierte Eduard Kapferer auf. Er wurde 1897 Nachfolger von Dilger als Dirigent und versah dieses Amt in geradezu vorbildlicher Weise 51 Jahre lang - mit einer kurzen Unterbrechung, während der Emil Kaiser den Verein leitete - bis zu seinem krankheits- und altersbedingten Ausscheiden am 28. Oktober 1948.

Eduard Kapferer

In diesen mehr als fünf Jahrzehnten war Eduard Kapferer Seele und Motor des Vereins, den er mit seiner außergewöhnlichen musikalischen Begabung und einer fast fanatischen Liebe und Begeisterung für die Musik zu hohem Ansehen führte. Zwei Weltkriege unterbrachen sein Schaffen, zwei Kriege, die auch in die Reihen der aktiven Musiker rissen. Im 1. Weltkrieg waren es fünf, im 2. Weltkrieg sechs Musiker, die auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen ihr Leben lassen mussten.

Unverzagt baute Kapferer die Kapelle jedes Mal wieder neu auf, so im Jahre 1919, als er zum Dirigentenamt hin auch noch den Vorsitz des Vereins übernahm und mit den aus dem Krieg heimgekehrten Musikern sofort den Neubeginn einleitete und so auch nach dem
2. Weltkrieg, als er - lange bevor die französische Militärregierung die Vereinsgründung erlaubte - in seiner Wohnstube die jungen Musiker ausbildete und wieder erste Proben abhielt. Der Menzenschwander Musikverein würdigte seine großen Verdienste durch seine Ernennung zum Ehrendirigenten.

Der Musikverein Menzenschwand 1901 vor dem Rathaus beim 25jähriges Bestehen

sitzend v.l.n.r.: Ernst Klingele, Eduard Wild, Benedikt Kaiser, Peter Kaiser, Eduard Kapferer (Dirigent),
Reinhard Maier, Viktor Spitz, Emil Spitz
stehend: Eduard Spitz, Ernst Schlageter, Otto Spitz, Emil Maier, Hermann Behringer, Josef Ruch.

Im Jahr 1901 feierte der noch junge Verein sein 25jähriges Bestehen, über einen erfolgreichen Auftritt schreibt die „St. Blasier Zeitung“ am 27. Dezember 1905: „Gestern Abend fand im Gasthof „Zum Hirschen“ dahier ein Konzert des Musikvereins statt, dass sich eines zahlreichen Besuchs erfreute, und welches neuerdings wieder zeigte, dass die Musiker eifrigst bestrebt sind, unter ihrer bewährten Leitung sich immer mehr zu vervollkommnen. Außer dem musikalischen Genuß wurde den Besuchern noch eine weitere Überraschung geboten, nämlich ein elektrisch beleuchteter Christbaum. Wer jetzt noch nicht glaubt, dass es in Menzenschwand hell geworden ist, dem ist nicht mehr zu helfen.“

Der Musikverein Menzenschwand Anfang der 20er Jahre vor dem Gasthof „Waldeck“, liegend, v.l.n.r.: Arthur Waßmer, Peter Spitzsitzend: Ernst Kaiser II, Johann Maier (Vorsitzender), Eduard Kapferer (Dirigent), Heinrich Kapferer, Ernst Schlageter stehend: Emil Spitz, Ernst Kaiser I, Albin Lonardoni, Hugo Kaiser, Emil Kapferer, Ludwig Spitz, Kajetan Bekert, Emil Kaiser, Erwin Maier, Georg Kapferer, Eduard Wild
Johann Maier

Nachdem man 1922 dem heutigen Blasmusikverband Hochrhein beitrat, wurde der spätere Bürgermeister Johann Maier von 1922 bis 1933 Vorsitzender des Musikvereins; während seiner Amtszeit konnte 1926 das 50jährige Vereinsjubiläum begangen werden. Unter seinem Vorsitz, unterstützt von seinem Stellvertreter Emil Kapferer, Schriftführer Erwin Maier und Kassierer Ernst Schlageter, wurde das Jubiläum gefeiert.

Juni 1926: 50jähriges Jubiläum (4 Gründungsmitglieder, aktive in Feuerwehruniform)

In jenen Jahren wurden die Musikproben in der gemeinsamen Wohnstube der Berta Spitz / Sigmund Ganter (heute Michael Ehlert) abgehalten, wofür der Verein einen jährlichen Mietzins von 60 RM zu bezahlen hatte. Nach einem schriftlichen Antrag an die Gemeindeverwaltung wurde die Zustimmung erteilt, die Proben zukünftig in den Schulräumen des Rathauses durchzuführen. Später wurde dann dort im Dachgeschoss in Eigenarbeit ein Musikzimmer eingerichtet, bis die große Mitgliederzahl den Verein zwang, sein Probenlokal ins Kurhaus Menzenschwand zu verlegen. Von 1933 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieg war Peter Spitz 1. Vorsitzender. Aus Anlass des 60jährigen Jubiläums 1936 wurden erstmals Musikuniformen angeschafft.

Peter Spitz

Eduard Wild

Siegfried Wild

Hans Maier

Der verdiente Musiker Eduard Wild war es, der nach Kriegsende bis 1949 das Amt des Vorsitzenden ausübte, dessen Sohn Siegfried Wild übernahm 1948, schon kurz nach seiner Rückkehr aus französischer Gefangenschaft, den Dirigentenstab aus der Hand von Eduard Kapferer. Als Militärmusiker hatte er eine gediegene musikalische Ausbildung erfahren, und so blieben die Erfolge nicht aus. Bald hatte sich der Verein auch über die Grenzen der Heimatgemeinde hinaus wieder einen ausgezeichneten Ruf erworben und auch bei verschiedenen Wertungsspielen erhielt die Kapelle ausgezeichnete Kritiken. Für einige Jahre war Siegfried Wild auch Bezirksdirigent des Bezirks V im Blasmusikverband Hochrhein

Eng mit dem Neuaufbau nach dem Kriege verbunden ist auch der Name des langjährigen Vorsitzenden, des späteren Ehrenvorsitzenden Hans Maier. Er hatte sein Amt im November 1949 übernommen und mit ihm eine junge Vorstandschaft: der spätere Bürgermeister und Ortsvorsteher Walter Schlageter war 2. Vorsitzender, Alfred Schäfer Schriftführer, Paul Kaiser Kassierer, Günter Koch Notenwart und Ausbilder für die Zöglinge. Es begann eine neue Ära, in der der Verein einen steilen Aufstieg nahm. 1948 wurde Emil Spitz 2. Vorstand und 1950 übernahm Ernst Spitz das Amt des Schriftführers.

Zu den Männern der „ersten“ Stunde, die dem Verein nach dem Kriege wieder zu neuer Blüte verhalfen, zählten neben Eduard Kapferer und Eduard Wild vor allem die noch aus der Vorkriegszeit übrig gebliebenen aktiven Ernst Kaiser, Erwin Maier, Emil Kaiser, Emil Kapferer, Karl Kistler, der spätere Bürgermeister Arthur Waßmer, Eugen Wild, Anton Wild, Otto Rogg, Franz Baur, Heinrich Kapferer und Adolf Böhler, sowie die „Jungen“, die zum Teil gerade erst aus der Gefangenschaft heimgekehrt oder aus der Schule entlassen waren: Hans Maier, Alfred Schäfer, Walter Schlageter, Adolf Schlageter, Karl Höfler, Walter Dietsche, Günter Koch, Paul Kaiser, Josef Waßmer, Erich Maier und Rudolf Behringer. Ein erster musikalischer und auch gesellschaftlicher Höhepunkt im Musikleben der Nachkriegsjahre war 1951 das 75jährige Jubiläumsfest des Vereins, dass über die Grenzen der Heimat hinaus große Beachtung fand.

Der Musikverein Menzenschwand 1951 vor dem Rathaus beim 75jährigen BestehenReihe v.l.: Josef Waßmer, Helmut Höfler, Paul Kaiser, Hans Maier (Vorsitzender), Heinrich Kapferer, Erich Maier, Ernst Spitz

Reihe : Günther Koch, Otto Rogg, Karl Höfler, Edwin Schäfer, Erwin Maier, Emil Kapferer

Reihe: Eugen Kistler, Emil Spitz, Walter Schlageter, Ewald Kaiser, Siegfried Wild (Dirigent), Eugen Wild, Walter Dietsche

Reihe: Karl Kistler, Ernst Kaiser, Franz Baur, Erich Spitz, Erwin Spitz.

In jenen Nachkriegsjahren entstand auch - aus einem echten Bedürfnis in der damaligen Zeit - als Unterabteilung des Musikvereins, die von dem hochtalentierten Musiker

Günther Koch aufgebaute und geleitete Tanzkapelle „Moritz“. Immer wieder fanden sich junge und engagierte Musiker in verschiedenen Musikformationen zusammen, so die
„Menzo-Dance-Band“, „Ewald s fröhliche Dorfmusik“, später die „Original Hochschwarzwälder Musikanten“.

Kein kirchlicher oder weltlicher Anlass ohne Musikverein war mehr denkbar und immer zahlreicher wurden auch die Verpflichtungen im Rahmen des örtlichen Fremdenverkehrs: Kurkonzerte, Heimatabende, Tanzveranstaltungen und Waldfeste. Auch die enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit der damaligen Trachtengruppe ließ den Musikverein, der inzwischen auch als Trachtenkapelle auftrat, zu einem bedeutenden Kulturfaktor in der aufstrebenden Fremdenverkehrsgemeinde werden.

Hans-Otto Maier

Bruno Gutmann

In jene Jahre fielen auch zahlreiche gemeinsame Auftritte der Menzenschwander Trachtenträger im In- und Ausland - teilweise sogar als offizielle Vertretung der Bundesrepublik Deutschland. Mit Hans-Otto Maier übernahm 1962 ein rühriger Vorsitzender das Steuer des Vereins. In seiner Amtszeit gab es vier Dirigenten: 1966 gab Siegfried Wild den Dirigentenstab an seinen bisherigen Vizedirigenten Günther Koch ab, und 1968 übernahm schließlich Bruno Gutmann aus Häusern die musikalische Leitung des Vereins. Nach zweijährigem erfolgreichen Wirken konnte er 1970 sein Amt an seinen jungen Vizedirigenten Ewald Kaiser abgeben, der sich auf mehreren erfolgreich besuchten Lehrgängen weitergebildet hatte.

Rupert Rogg

Dem Trend der Zeit folgend, vollzog sich in den folgenden Jahren eine bemerkenswerte Verjüngung in den Reihen der aktiven Musiker und am 10. Februar 1973, als Hans-Otto Maier nach mehr als einem Jahrzehnt aufopfernder Arbeit sein Amt zur Verfügung stellte, übernahm mit Rupert Rogg als 1. Vorsitzenden, Siegfried Wild als 2. Vorsitzenden, Alois Denz als Kassierer und Peter Manns als

Schriftführer auch eine junge Vorstandschaft das Steuer des Vereins. Gleichzeitig wurden damals auch 11 Zöglinge – darunter erstmals in

Vereinsgeschichte fünf Mädchen - nach gründlicher Ausbildung in die Reihen der aktiven Musiker aufgenommen: Angela Kaiser, Carina Kaiser, Gerlinde Schlageter, Monika Schlageter und Cornelia Schmierer.

Nach umfangreichen Vorbereitungen wurde vom 23.-26. Juli 1976 das 100jährige Jubiläum gefeiert, wo der Verein die „PRO MUSICA-PLAKETTE“ für sein langjähriges Wirken erhielt.

Der Musikverein bei seinem 100jährigen Bestehen 1976Reihe, v.l.: Paul Kaiser, Erich Maier, Joachim Kaiser, Angela Kaiser, Monika Schlageter,Rupert Rogg (Vorsitzender), Cornelia Schmierer, Dieter Kaiser, Ewald Kaiser (Dirigent)Reihe: Hans-Rainer Maier, Burkhard Wild, Roland Schäuble, Michael Albrecht, Andreas Schlegel, Siegfried Wild, Carina Kaiser, Peter Manns, Gerlinde Schlageter

Reihe: Hans-Otto Maier, Bernd Schmierer, Lorenz Dietsche, Georg Albrecht, Rudolf Rogg, Harald Spitz, Matthias Bächle, Kurt Manns, Alois Denz, Günther Spitz, Gerhard Lorenz, Egon Wild

Reihe: Siegfried Kaiser, Günter Kaiser, Karl Höfler

Ehrenmitglieder 1976

sitzend, v.l.: Emil Kaiser, Erwin Maier, Ernst Kaiser, Karl Kistler

stehend, v.l.: Siegfried Wild, Adolf Böhler, Heinrich Kapferer, Otto Rogg, Hans Maier

Höhepunkte des Vereinslebens der folgenden Jahre waren neben dem alljährlichen Weihnachtskonzert vor allem auch die Konzertreisen, die gleichzeitig auch Dank an die aktiven Musiker für ungezählte Stunden selbstloser Vereinsarbeit waren. Fast immer galt dabei das besondere Augenmerk auf eine gleichzeitige Fremdenverkehrswerbung und der

Kontaktpflege mit befreundeten Vereinen oder auch langjährigen treuen Kur- und Feriengästen der Gemeinde. So finden sich in der Vereinschronik viele Kontakte zu Freunden der Blasmusik im In- und Ausland.

Beim 110jährigen Jubiläum wurde dem Musikverein durch den befreundeten Gartenbauverein Langenfeld eine Vereinsfahne gestiftet. Durch ihn kann der Musikverein auch auf seinen größten öffentlichen Auftritt zurückblicken, als man 1985 im Düsseldorfer Fußballstadion vor über 25.000 Zuschauern musizierte.

Rupert Rogg wurde am 26. Dezember 1993, nach 20jähriger Tätigkeit, als 1. Vorsitzender zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Mit viel Engagement und Zeitaufwand steuerte er das Vereinsschiff und zeichnete sich für die Durchführung des 100 und 110jährigen Jubiläumsfestes (1976/1986) verantwortlich. Unter ihm wurden auch die Musikerinnen in der Menzenschwander Frauentracht eingekleidet, Andreas Mayer wurde sein Nachfolger.

Andreas Mayer

Der Musikverein Menzenschwand 1993 – die Musikerinnen erstmals in Frauentracht Aus Anlass des 120jährigen Bestehens 1996 wurde auch das Amt des Dirigenten in
jüngere Hände gelegt. Nach über 25jähriger Tätigkeit übergab Ewald Kaiser den Taktstock an seinen Sohn Joachim Kaiser und wurde zum Ehrendirigenten ernannt. Sicher wusste man 1970 schon um die hohe Musikalität des neuen Dirigenten Ewald Kaiser, es war aber wohl nicht unbedingt vorauszusehen, dass er die Kapelle zu außergewöhnlichen musikalischen Höhen und von Erfolg zu Erfolg führen würde. Wohl noch nie in seiner Vereinsgeschichte erlebte der Musikverein derartige Erfolge, der sich sowohl in musikalischer als auch im personellen Bereich aufzeigte. Dafür mag der 5. Februar 1982 Beispiel sein, als 20 Zöglinge aktiv aufgenommen werden konnten, und der Mitgliederstand auf den bisher höchsten Stand von 70 Musiker/innen stieg. Viele Jahre war er auch Bezirksvorsitzender des Arbeitsbezirkes V im Blasmusikverband Hochrhein. Bis heute ist er der Musik verbunden geblieben, den Taktstock tauschte er mit der Klarinette.

Mit den vom 9.-11. Februar 2001 in Menzenschwand durchgeführten 4. Alpinen Deutschen Musikanten-Skimeisterschaften Musikanten-Skimeisterschaften eröffnete der Musikverein sein Jubiläumsjahr zum 125jährigen Bestehen 2001. Mit einem anspruchsvollen Rahmenprogramm wurden nicht nur die Gäste, sondern auch Freunde derBlasmusik unterhalten. Im Team mit dem Skiclub Menzenschwand wurde das Rennen durchgeführt. Zwar musste das Rennen aufgrund der Schneeverhältnisse auf den Feldberg verlegt werden, doch den über 270 Teilnehmern aus Bayern, Thüringen und Baden- Württemberg bot sich ein märchenhaftes Wetter. Jubel gab es bei den Menzenschwandern, als mit Aktivmitglied Joachim Gfrörer der Deutsche Musikanten-Skimeister aus den Reihen des Vereins kam.
Die aktiven des Musikvereins Menzenschwand beim 125jährigen Jubiläum 2001Reihe, v.l.: Joachim Kaiser, Andreas Mayer, Norbert Eichin, Steffi Kaiser, Alexandra Höfler, Annette Mayer, Ewald Kaiser, Claudia Maier, Manuela Ruch, Rupert Rogg, Oliver Rogg

Reihe: Carina Maier, Elmar Wild, Antje Schmidt, Jasmin Kaltenbach, Andreas Spitz, Kathrin Burgert, Herbert Kaiser, Birgit Kaiser, Manuel Manns, Nicole Spitz

Reihe: Michael Ehlert, Tobias Lorenz, Michael Spitz, Andreas Kaiser, Joachim Gfrörer, Dieter Böhler, Jörg Maier, Norman Wild, Peter Manns, Wolfgang Baur, Alexander Dietz, Florian Manns, Bernhard Schlegel, Julian Burgert

Die Ehrenmitglieder des Musikverein Menzenschwand im Jubiläumsjahr 2001

sitzend v.l.: Erich Maier, Paul Kaiser, Karl Höfler, Hans-Otto Maier, Dieter Kaiser stehend v.l.: Ewald Kaiser Ehrendirigent, Rudolf Rogg, Günther Spitz, Gerhard Lorenz,
Rupert Rogg Ehrenvorstand (es fehlt Günther Koch)

Günther „Moritz“ KochMit dem Festbankett am 21. Juli 2001 wurde das Jubiläumsfest eingeläutet. Viel Prominenz von politischer und musikalischer Seite war erschienen, um gemeinsam den Verein zu feiern. An diesem Abend wurden auch zwei verdiente Musiker geehrt. Ehrendirigent Ewald Kaiser wurde für 50 Jahre und sein Sohn, Dirigent Joachim Kaiser für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet. Verbandspräsident Hans Bayer stellte diese ganz besondere Konstellation in der Vereins- und Verbandsgeschichte hervor.

Unter langanhaltendem Applaus von allen Anwesenden wurde auch Günther Koch nach 55 Jahren aktiver Mitgliedschaft, davon von 1966- 1968 als Dirigent verabschiedet. Unvergessen ist seine langjährige Tätigkeit als Komponist, Arrangeur und Notenwart.

Im Januar 2002 übergab Andreas Mayer sein Amt als Vorsitzender nach 9-jähriger Tätigkeit an Andreas Kaiser. Nachdem Norbert Eichin 2004 Vorsitzender wurde, leitet seit 2006 Elmar Wild mit einer engagierten Vorstandschaft die Geschicke des Vereins. In dieser Zeit unternahm der Musikverein mehrere Konzertreisen: 2000 Alfara del Patriarca (Valencia/Spanien), 2004 Slowenien, 2006 Canet (Valencia/Spanien) waren die Ziele.

In die Nachwuchsförderung hat der Musikverein Menzenschwand seit je her viel Zeit und Mühen investiert, um die Zukunft des Vereins zu sichern. Dank engagierter aktiver Mitglieder und externen Referenten konnte die Ausbildung und Förderung ausgebaut werden. So wird im örtlichen Kindergarten mit der musikalischen Früherziehung begonnen, über eine Flötengruppe oder das einfache Musizieren an Instrumenten ohne Vorkenntnisse haben viele Kinder Lust und Interesse zum Spielen eines Instrumentes bekommen. Das einige durch Ausbildung, Studium oder berufliche Orientierung den Verein wieder verlassen, soll aber nicht unerwähnt bleiben.

Erstmals wurden im Jahr 2009 mit Monika Leber, Gerlinde Kiefer und Carina Maier weibliche Ehrenmitglieder ernannt, die 1974 als erste Musikerinnen in den Verein aufgenommen wurden.

Der Musikverein Menzenschwand im Jahr 2012

Ehrenmitglieder im Jahr 2012

von links: Joachim Kaiser, Gerlinde Kiefer, Bernhard Schlegel, Carina Maier, Michael Ehlert,

Hans-Otto Maier, Ewald Kaiser, Dieter Kaiser, Elmar Wild, Gerhard Lorenz, Rupert Rogg, Günther Spitz, Rudolf Rogg, Monika Leber

Die 2020er Jahre brachte auch für den Musikverein Veränderungen – die aufkommende Corona-Epidemie unterband nicht nur jegliche Zusammenkünfte und öffentliche Auftritte – sondern auch eine Umstrukturierung der bestehenden Vorstandschaft: Neben dem geschäftsführenden Vorstand wurden 2020 5 weitere Vorstandschaftsmitglieder gewählt, die für Verwaltung, Finanzen, Ausbildung, Organisation, Marketing zuständig sind.

Eine in unserer Vereinsgeschichte einzigartigen Ehrung durch den Blasmusikverband Hochrhein erhielten im September 2021 Ewald und Joachim Kaiser (Vater und Sohn): Ewald wurde für 70-jährige aktive Mitgliedschaft mit der Ehrennadel in Gold mit Diamant ausgezeichnet. Joachim Kaiser erhielt die Verdienstnadel für seine 25jährige Dirigententätigkeit. Beide sind ein Beispiel dafür, wie die „Flamme“ der Musik über mehrere Generationen weitergetragen wird.

52 Jahre Dirigat im Musikverein Menzenschwand

Ewald Kaiser (Ehrendirigent, 1970-1996), Steffi Kaiser (Vizedirigentin seit 2010), Joachim Kaiser, seit 1996

Im Frühjahr 2022 konnten dank des Bundesfördergrogramms „Impuls“ 4 ehemalige Musiker (wieder)hinzugewonnen werden, weitere spielen in verschiedenen Formationen miteinander
– es ist also nie zu spät eine unterbrochene Mitgliedschaft bei uns wiederaufzunehmen !

Menzenschwand, im Juni 2022 Michael Ehlert, Tubist / Ortschronist

Der Verein hatte damals 13 aktive Mitglieder: Wilhelm und Reinhold Maier, Oskar Beckert, Ludwig Spitz, Benedikt Kaiser, Eduard Kaiser, August Waßmer, Viktor und Heinrich Spitz, Josef Ruch, Reinhard Maier, Heinrich und Engelhard Spitz.

Der Musikverein Menzenschwand Anfang der 20er Jahre vor dem Gasthof „Waldeck“, liegend, v.l.n.r.: Arthur Waßmer, Peter Spitzsitzend: Ernst Kaiser II, Johann Maier (Vorsitzender), Eduard Kapferer (Dirigent), Heinrich Kapferer, Ernst Schlageter stehend: Emil Spitz, Ernst Kaiser I, Albin Lonardoni, Hugo Kaiser, Emil Kapferer, Ludwig Spitz, Kajetan Bekert, Emil Kaiser, Erwin Maier, Georg Kapferer, Eduard Wild , Johann Maier

Der Musikverein Menzenschwand 1951 vor dem Rathaus beim 75jährigen BestehenReihe v.l.: Josef Waßmer, Helmut Höfler, Paul Kaiser, Hans Maier (Vorsitzender), Heinrich Kapferer, Erich Maier, Ernst Spitz

Reihe : Günther Koch, Otto Rogg, Karl Höfler, Edwin Schäfer, Erwin Maier, Emil Kapferer

Reihe: Eugen Kistler, Emil Spitz, Walter Schlageter, Ewald Kaiser, Siegfried Wild (Dirigent), Eugen Wild, Walter Dietsche

Reihe: Karl Kistler, Ernst Kaiser, Franz Baur, Erich Spitz, Erwin Spitz.

Hans-Otto Maier

1976

1976

Der Musikverein bei seinem 100jährigen Bestehen 1976Reihe, v.l.: Paul Kaiser, Erich Maier, Joachim Kaiser, Angela Kaiser, Monika Schlageter,Rupert Rogg (Vorsitzender), Cornelia Schmierer, Dieter Kaiser, Ewald Kaiser (Dirigent)Reihe: Hans-Rainer Maier, Burkhard Wild, Roland Schäuble, Michael Albrecht, Andreas Schlegel, Siegfried Wild, Carina Kaiser, Peter Manns, Gerlinde Schlageter

Reihe: Hans-Otto Maier, Bernd Schmierer, Lorenz Dietsche, Georg Albrecht, Rudolf Rogg, Harald Spitz, Matthias Bächle, Kurt Manns, Alois Denz, Günther Spitz, Gerhard Lorenz, Egon Wild

Die Ehrenmitglieder des Musikverein Menzenschwand im Jubiläumsjahr 2001

sitzend v.l.: Erich Maier, Paul Kaiser, Karl Höfler, Hans-Otto Maier, Dieter Kaiser stehend v.l.: Ewald Kaiser Ehrendirigent, Rudolf Rogg, Günther Spitz, Gerhard Lorenz, Rupert Rogg Ehrenvorstand (es fehlt Günther Koch)

Die aktiven des Musikvereins Menzenschwand beim 125jährigen Jubiläum 2001Reihe, v.l.: Joachim Kaiser, Andreas Mayer, Norbert Eichin, Steffi Kaiser, Alexandra Höfler, Annette Mayer, Ewald Kaiser, Claudia Maier, Manuela Ruch, Rupert Rogg, Oliver Rogg

Reihe: Carina Maier, Elmar Wild, Antje Schmidt, Jasmin Kaltenbach, Andreas Spitz, Kathrin Burgert, Herbert Kaiser, Birgit Kaiser, Manuel Manns, Nicole Spitz

Reihe: Michael Ehlert, Tobias Lorenz, Michael Spitz, Andreas Kaiser, Joachim Gfrörer, Dieter Böhler, Jörg Maier, Norman Wild, Peter Manns, Wolfgang Baur, Alexander Dietz, Florian Manns, Bernhard Schlegel, Julian Burgert

Ehrenmitglieder im Jahr 2012

von links: Joachim Kaiser, Gerlinde Kiefer, Bernhard Schlegel, Carina Maier, Michael Ehlert, Hans-Otto Maier, Ewald Kaiser, Dieter Kaiser, Elmar Wild, Gerhard Lorenz, Rupert Rogg, Günther Spitz, Rudolf Rogg, Monika Leber

Der Musikverein Menzenschwand im Jahr 2012